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Projektidee

Die Bedeutung des Gesundheits- und Pflegesektors wird aufgrund des demographischen Wandels weiterhin wachsen. In vielen europäischen Ländern gibt es schon jetzt einen Mangel an qualifizierten Arbeitskräften in diesem Sektor. In Deutschland fehlen beispielsweise schon jetzt Arbeiter und dieses Problem wird sich weiterhin verschärfen: Das Statistische Bundesamt geht entsprechend seiner Modellrechnungen davon aus, dass im Jahr 2025 193.000 Arbeiter im Bereich der Pflege fehlen. Allein im Jahr 2005 waren es 39.000 (destatis: Pressemitteilung, 06.12.2010). In Belgien und Italien ist die Situation die gleiche. Daher wird der Gesundheits- und Pflegesektor eine entscheidende Rolle im Arbeitsmarkt der Zukunft spielen. Der Sektor kann sowohl vielfältige als auch zahlreiche Beschäftigungsmöglichkeiten für junge und gering qualifizierte Menschen als auch für Einwanderer und besonders für Frauen bieten.

Europaweit sind jedoch die Ausbildungssysteme im Bereich von Pflege und Gesundheit sehr unterschiedlich. Gemeinsame Standards für die Bewertung und Beschreibung von Lernergebnissen sowie für personalisierte Leistungsnachweise würden die berufliche Durchlässigkeit und Mobilität signifikant verbessern. Bisher gibt es einige wenige Regularien für die Anerkennung von Lernzeiten – jedoch keine für die Anerkennung von bereits erreichten Lernergebnissen. Aus den Erfahrungen der AFBB gGmbH lässt sich sagen, dass etwa ein Drittel der Absolventen im Beruf "Sozialassistent" gern im Bereich der Altenpflege arbeiten möchten. Das entsprechende regelnde Gesetz, das "Bundesaltenpflegegesetz", erlaubt die Verkürzung der Berufsausbildung zum Altenpfleger für diese Zielgruppe von drei auf bis zu zwei Jahre. Dieser Nachfrage wurde jedoch bisher nicht entsprochen und die vorhandenen Möglichkeiten werden selten genutzt. Der Vergleich von Lernergebnissen verwandter Berufe im Bereich der Gesundheits- und Sozialpflege mit dem Ziel der Förderung von Durchlässigkeit und Mobilität ist noch nicht umgesetzt worden.

In den drei teilnehmenden Ländern – Deutschland, Belgien und Italien – wird das Projekt die Vergleiche der Lernergebnisse der ausgewählten Berufe vornehmen. Es wird die Methoden und Instrumente für die Bewertung, die Anrechnung und den Transfer von Lernergebnissen formalen, non-formalen und informalen Lernens erarbeiten und zur Verfügung stellen.

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